Tuscany nennen die Briten jene sagenumwobene Landschaft in Italien – Heimat subversiver Fraktionen und subkutaner Injektionen (wahlweise Olivenöl oder Rotwein).
Tusk heißt bekanntlich Stoßzahn, und in der Tat ist der Elefant das zweithäufigste Säugetier in der Region.
Äh, habe gerade noch mal gegoogelt, kam mir ja doch auch merkwürdig vor; also, es ist wohl nur das zweithäufigste Zirkustier der Region. Aber egal – daher jedenfalls der Name.
Geprägt ist die Toskana seit Jahrhunderten vom Streit zweier Herrscherhäuser. Begonnen hat das Ganze mit einer Fehde zwischen dem Stadtfürsten von Florenz, einem gewissen Doktor Medici, und dem Monarchen des Chianti, dem Kaiser von Siena.
Die konnten sich nicht ab und hatten dauernd Zoff (italienische Torwartlegende).
Den verbalen Schlagabtausch zwischen den beiden muss man sich ungefähr so vorstellen:
Dr. M.: „Ich bin der schönste und reichste Pinkel von allen!“
K.v.S. (spöttisch): „Ja klar! Und ich bin der Kaiser von Siena.“
Eine der prägendsten Figuren auf florentinischer Seite war der Barone dei Malcontenti, ein chronischer Bettnässer, nach dem noch heute viele Straßen in der Gegend benannt sind.
Der berühmteste Potentat der Gegenpartei war der Michel von Lönnebergamo:
Er soll einige Wunder (Miracoli) vollbracht, und so manches exzellente Nudelgericht (Miracoli) zubereitet haben.
So wie die ollen Griechen an das Orakel von Delphi glaubten, glauben viele Toskaner noch heute an den allwissenden Schlüssel des Schicksals. Statt Patiencen zu legen oder Kaffeesatz zu lesen, wird einfach la chiave befragt.
„Ask the Key“ – daher übrigens auch die Bezeichnung des Landstrichs (das Keyanti).
Und a propos Kaffeesatz – folgender Kaffeesatz sei mir kommentierend erlaubt:
Für einen bekennenden Kaffeetrinker (Lenin) ist die Tatsache, dass man in Italien ausschließlich Espresso serviert, in etwa so wie es für einen bekennenden Alkoholtrinker (Lenin) wäre, wenn es ausschließlich Schnaps gäbe – ein Genuss, aber viel zu kurz.
Aber genug der historisierenden Vorrede. Lassen wir, wie immer, einfach Bilder sprechen:
Die Toskana ist auch die Heimat der schlechtesten Fußballmannschaft Italiens – des AC Grotti
This bar sadly had to close. It just wasn’t popular enough.
Eile mit Weile, Laissez-faire und Lebensfreude pur: Auch in hektischen Momenten ist der Italiener stets für eine Partie Krocket zu begeistern.
Als in den 70ern die damals so genannten Gastarbeiter in Scharen nach Deutschland kamen, herrschte in unserer Elterngeneration schnell Konsens: Die sind ungewaschen und arbeitsscheu! Und das stimmte natürlich.
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