Heute werde ich Ihnen meine Verdikte mal Piff Paff kurz und schmerzlos um die Ohren hauen:
Two Door Cinema Club – Gameshow
Das neue Album ist leider noch schlechter als hier kürzlich prophezeit. Single Bad Decisions ist noch halbwegs okay, aber tatsächlich der einzige Song, den man sich anhören kann. Der Rest ist teilweise schauderhaft.
Kate Tempest – Let Them Eat Chaos
Das ist, wie ich finde, eigentlich das beste der vielen neu erschienenen Alben der letzten Wochen. Stark an The Streets grandioses A Grand Don’t Come For Free erinnernd, ohne ganz dessen Klasse zu erreichen, mit einer Art rotem Faden – die Songs erzählen die Geschichte von sieben Personen, die sich zwar nicht kennen aber alle in der gleichen Straße wohnen und morgens um 4:18 Uhr aus unterschiedlichen Gründen wach sind – hat es nur das Problem vieler großartiger Alben: es ist schwierig einen herausragenden Song dingfest zu machen. Die Mannschaft ist der Star, sozusagen. Single Don’t Fall In ist jedenfalls eher der Tiefpunkt auf diesem ansonsten stellenweise großartigen Werk.
Kings Of Leon – Walls
Verfolgt das überdenkenswerte Konzept zwischen den okayen Opener Waste A Moment und den ebenso okayen Closer Walls noch acht komplett überflüssige andere Songs zu packen, auf die die Welt nicht gewartet hat. (Nicht, dass irgendwas, auf dem Caleb Followill singt, jemals wirklich totaler Rotz sein könnte.)
Sleaford Mods – TCR
Eine Five-Track-EP der zwei Hools aus Nottingham, die mit dem Titelsong zumindest eine echte Perle zu bieten hat. Den Rest hätten sie sich allerdings sparen können.
Feeder – All Bright Electric
Immerhin mal eine Band, die noch für uns Altvordere „normale“ Musik macht, also mit Gitarren, Bass und Schlagzeug. Trotzdem ’ne erstaunliche Menge Mist drauf auf dem Album. Feederlieder waren selten weltbewegende Hymnen, und das Songwriting ist auch auf dem neuen Longplayer unsensationellerweise nicht besser geworden. Neben der unlängst bereits verlinkten Single Eskimo gehen noch Oh Mary und Another Day On Earth, selbst wenn letzteres in die zweifelhafte Kategorie jener Songs fällt, die Snow Patrol überzeugender hinbekommen hätten. Und das sagt mal wieder einiges über den Zustand der sogenannten Indie-Musik in diesen unseligen Zeiten. Das Cover der Platte ist übrigens auch Kacke.
Links:
Two Door Cinema Club – Bad Decisions
Kate Tempest – Ketamine For Breakfast
Kings Of Leon – Waste A Moment
Sleaford Mods – TCR
Feeder – Another Day On Earth
(für das schrottige Video kann die Band allerdings nichts…)
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