wie Altvater Goethen an prominenter Stelle zu befehlen gedachte.
Und also möchte ich Ihnen heute eine kleine Geschichte erzählen von einem lustigen Ausgeh-Abend im Kreise einiger Freunde, wie er sich vor Jahren ereignete:
Wir fuhren zu einer Fete in Offenbach. In einer Wohnung.
Niemand kannte den Veranstalter der Party, aber alle wussten, dass es sich um „den Typ“ handelt, „der im Robert Johnson das Licht macht.“
So weit, so gut. Das setzte uns zumindest in das rechte ebenjene.
Denn, klar: richtig coole Leute sind geladene Gäste auf Parties, die mal mindestens der DJ irgendeines angesagten Clubs veranstaltet.
Wenn Sie es bereits zu was gebracht haben, darüber aber etwas reich und müde geworden sind, dann werden Sie vielleicht sogar zur Party des Besitzers eines amtlichen Etablissements gebeten.
Aber zu dem, „der das Licht macht“? Also bitte, das war nun wirklich was für Möchtegern-Dazugehörer und B-Nachtschwärmer. Also für lauter nette Leute wie unsereins. Nix wie hin. Bereits auf dem Weg wurde die ein oder andere lästerliche Bemerkung darüber verloren, wie hip man jetzt schon sei, dass man „zu dem Typ, der im RoJo das Licht…“ etc. pp.

Nun, es war eine durchaus unterhaltsame Fete, aber, wie das in jungen Jahren so ist, wir wollten später noch weiter ziehen. Glücklicherweise wusste eine Zufallsbekanntschaft, die irgendwer in der Partywohnungsküche kennengelernt hatte, zu berichten, dass im Space Place noch was ginge. Sie würde dort übrigens den Typ kennen, der das Licht macht, und vielleicht kämen wir alle für umme rein.
Klar, dass die betreffende Person nur einen kostenlosen Ritt nach Frankfurt suchte, aber egal. Das Humorverständnis unseres Fahrers war ausreichend groß, um zu begreifen, dass unter diesen Umständen ein gemeinsamer Ortswechsel in den Space Place nunmehr unausweichlich geriet – schließlich stand dieser Abend ganz offenkundig „im Zeichen des LICHTS“.
An der Kasse des einige Zeit später erreichten Clubs besaß mein damaliger Mitbewohner angenehmerweise die Chuzpe, die Bouncer wie selbstverständlich zu fragen, wer denn hier heute Abend das Licht mache. An die Antwort kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Sie ging wohl im allgemeinen Gelächter unter. Naturgemäß reagierten die Türsteher ein wenig defensiv auf diese Versammlung geistig offenbar regredierter Neuankömmlinge – Humor ist Türstehern ja ohnehin grundsätzlich und meist zu Recht suspekt – doch sie ließen uns mißmutig gewähren. Überflüssig zu erwähnen, dass im Club niemand von uns über die Musik sprach, aber dauernd Bemerkungen wie „geiles Licht hier“ u.ä. in den Raum geworfen wurden.
Als wir schließlich früh morgens gingen, wollte meine Freundin M. nochmal in der hintersten und dunkelsten Ecke des Hofs pinkeln gehen. Dummerweise setzte sie bei dieser Aktion via Bewegungsmelder eine Art Flutlichtbestrahlung des gesamten Grundstücks in Gang, welche M.s entblößten Unterleib quasi in den Kegel eines Suchscheinwerfers rückte, was M. mit dem schönen Kommentar „wenn ich den Typ erwische, der hier im Hof das Licht macht!“ quittierte, womit der Abend endgültig als gelungen in unsere Party-Annalen eingehen durfte.
Für mindestens einige Monate danach, wurde jeder Vorschlag, wo man denn am Wochenende wohl so hingehen könnte, von den Wissenden grundsätzlich nicht etwa mit der Replik „was läuft’n da für Musik?“ sondern mit der viel drängenderen Frage „wer macht’n da heut‘ das Licht?“ gekontert.

So weit die etwas ausufernde Einleitung für das, was ich Ihnen eigentlich ans Herz legen wollte. Nämlich: Besuchen Sie bitte in den nächsten Wochen unbedingt Die Dramatische Bühne in der Exzess-Halle. Die spielen Der Graf von Monte Christo, und das ist bestimmt sehens- und lohnenswert.
Nicht, dass ich jetzt im Alter unter die Theaterbesucher gegangen wäre.
Nein, ich möchte, dass Sie dort hingehen, weil:
Ich kenne die Frau, die da das Licht macht!
No, really.
Und je mehr Leute kommen, desto mehr Vorstellungen wird es geben, und desto mehr Geld wird sie verdienen. Und sie braucht es dringend, wie wir alle, das können Sie mir glauben.
Außerdem: Exzess – schon Kult irgendwie. Also hin!
Essential Quote:

– Oh, Valert!
– Mercedes! Oh, Mercedes!
– Valert!
– Oh, Dantes!
– Dantes? Oooh!
– Oh Mercedes!
– Oh Valert!
– Merde!

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