Lästern über Pennälerhumor ist eins.
Aber wie wenig Gefühl für die Untiefen der potenziellen sprachlichen Zweideutigkeiten muss man haben, um seine Zeitschrift GV-Manager zu nennen?
Soso, der GV-Manager also, das „Fachmagazin der Führungskräfte in Großgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung“.
Klar, dass dann auch die angekündigten Artikel phrasendreschende und naheliegende Titel tragen wie
„Branchen-Beste geehrt“ (I missed my name in that list)
„Effizienz im Fokus“ (in umTriebigen Zeiten wie diesen ist Effizienz auch im Schlafzimmer selbstredend immer essentieller geworden)
und
„Der krönende Abschluss“ (ja, den wünschen wir nun wirklich allen Beteiligten aufs Herzlichste)
Unnötig zu erwähnen, dass uns auch im Innenleben des dokumentierten Druckwerks herrliche Stilblüten gleich dutzendweise präsentiert werden:
„SeniorenFairPflegung nach Maßsystem“
verheißt ein vielversprechender Artikel,
während
„Blick über den Tellerrand“
eine Überschrift ist, die sich vermutlich in jeder Ausgabe des immerhin monatlich erscheinenden Großküchen-Pamphlets finden dürfte.
Bemerkenswerter noch als der mißglückte Zeitschriftenname scheint mir die Tatsache, dass in unseren Landen wirklich für alles und jeden irgendein abseitiges Druckerzeugnis feilgehalten wird – getragen, wohlgemerkt, ja wohl hauptsächlich von den dann doch immer in ausreichender Zahl schlangestehenden, äh, „kapitalistischen Betrieben“, die in solchen Machwerken ihre Werbeanzeigen zu schalten bereit sind.
Das macht Lust auf mehr, nicht?
Wartet auf
„Puff(reis)welt – Streitschrift für Führungskräfte in der Schokoladenbranche“
„Top-Petting – monatlicher Almanach für die Managementebene in Haustierfutter-Großmärkten“
„Der Flachwichser – Fachmagazin für die Luden minderjähriger Schuhputzer“,
u.ä.
Ihr Lenin
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