Was es eigentlich genau bedeutet, wenn eine Fußballmannschaft sich in der Offensive „schlagartig um 20% verbessert“, dieser brennenden Frage sind die Kollegen vom Fachmagazin 11 Freunde in einem netten Beitrag nachgegangen.
Und haben dabei noch andere schöne Prozentrechnungen aus der langen und ruhmreichen Geschichte des gemeinen Fußballinterviews ausgegraben.
Etwa uns Thorsten Legats fachmännische Einschätzung „unsere Chancen stehen 70:50“.
Und die unvergessene Völlersche Stilblüte „zu 50% stehen wir im Viertelfinale, aber die halbe Miete ist das noch lange nicht“. Folgen Sie dem Link und schmunzeln Sie mit.
Die schönste Hochrechnung der letzten Tage fand sich aber auf der verlässlich niveaulosen Homepage von GMX, wo man sich einer von zwei Modezeitschriften durchgeführten „Studie“ zum Thema Dessous widmete.
Und die dort veröffentlichten, bahnbrechenden Ergebnisse wurden sogleich noch mit einer prima Gewinn-Verlust-Rechnung à la Forschungsgruppe Wahlen verziert – wir schalten um nach Bad Godesberg:
„In der Vorjahres-Studie war der String mit 30 Prozent der Stimmen noch unangefochtener Spitzenreiter vor dem Slip mit 24 und dem Panty mit 18 Prozent.
Jetzt nimmt seine Beliebtheit etwas ab: Nur noch 25 Prozent stimmten für den String, 23 für den Slip, der Panty legt als einzige der drei Formen einen Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr zu.“
Nun, da wird sich „der Panty“ aber mächtig freuen. Und zunächst mal den Wählern und Wahlkämpfern da draußen seinen ergiebigsten Dank aussprechen.
Vergessen Sie also rot-rot-grün oder die Ampel – ganz andere Koalitionen sind plötzlich denkbar:
„Bei der Lieblingsfarbe für sexy Unterwäsche gibt es weiter eine klare Präferenz: Der größte Teil, nämlich 36 Prozent der befragten Frauen, gab an, dass schwarz die dominante Farbe in ihrem Wäscheschrank sei. Weit abgeschlagen rangieren dahinter helle Dessous mit 8 und rote mit 4 Prozent.“
Bedeutet, dass schwarz-rot-hell knapp an der absoluten Mehrheit vorbeischlittert.
Schade – würden doch schwarz und rot so gut mit meiner Eintracht-Bettwäsche harmonieren…
Und es bedeutet ferner, dass 52% der Damen Unterwäsche tragen, die weder schwarz noch rot und schon gar nicht hell ist. Sondern???
Diese Statistik scheint von einem Fußballer oder Fußballtrainer ausgewertet worden zu sein.
Soziologisch höchst aufschlussreich ist folgende Trendwende in der Dessous-Szene:
„84 Prozent der mehr als 2.000 Befragten gaben an, Dessous nur für sich selbst zu tragen.“
Die Zeiten des eins-für-Oma-und-eins-für-Onkel-Heinz sind also offenbar längst Vergangenheit. Solidarität, quo vadis?
Hochinteressant auch die Wählerwanderungen:
„Nur 13 Prozent der Frauen würden für ein Dessous-Set im Wert von 500 Euro einen Monat lang auf ihr Mobiltelefon verzichten.“
Das rettet den Telefonsex. Puh!
Ob die Befragten umgekehrt bereit wären, für ein Mobiltelefon-Set im Wert von 500 Euro einen Monat lang auf ihre Unterwäsche zu verzichten, wurde bedauernswerterweise nicht eruiert.
Der ganze Käse dient natürlich, wie nahezu alle Artikel auf GMX, ausschließlich als Alibi, um dem „Leser“ ein paar nette Bildchen von dünn angezogenen Damen zu präsentieren.
Und dagegen habe ich selbstverständlich wenig einzuwenden.
Hat bekanntlich auch nichts drunter,
Ihr Lenin
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