The GoBang! im Feinstaub.
DJ-Set bis vier, dann heim, und dann zum Chillen und Runterkommen noch zwei Folgen „Black Adder“ – kurz: es war sechs Uhr morgens als ich mich endlich in mein Bettchen begab, und es war natürlich schon richtig hell draußen.
Das letzte Mal, als bereits die Sonne schien, bevor ich schlafen ging, stand ich bepillt und knutschend am Bahnhof Ffm-Höchst, und es ist gefühlte dreihundertsiebzehn Jahre her.
Hallo Murmeltier, sei gegrüßt. Herzlich willkommen zu Hause.

Ist das nun bedenklich, in meinem greisen Alter?
Sollte man nicht, statt in ewigen Zeitschleifen durchs Leben zu taumeln, irgendwann auch mal voran kommen?
Vermutlich schon, bloß wo und was ist „voran“? Die üblichen und von der Mehrzahl der Mitmenschen vorgelebten Antwortvorschläge vermögen mich jedenfalls immer noch nicht wirklich zu becircen.

Den alten Griechen sagt man nach, dass sie das Dasein weniger in der für die Moderne typischen linearen Verlaufsform wahrgenommen haben, sondern dass sich vielmehr alles Sein in einer Art ewigem Kreislauf befände. Und passenderweise waren The GoBang! ja auch gestern sozusagen die Hauptdarsteller eines Platonschen Gleichnisses: Man befand sich in einer Höhle, begegnete vornehmlich schattenähnlichen Wesen und wurde zu guter Letzt befreit und ans Licht geführt – nämlich das Sonnenlicht des nächsten Morgens.

Schön macht das jedenfalls nicht. Und gesund ist es vermutlich auch nicht.
„Nur weil wir keine Ausbildung haben, machen wir den ganzen Scheiß.“, sangen die Lassie Singers, und das war nur halb ironisch gemeint. Nun wäre es vermutlich unpassend, wenn ich über ein persönliches Bildungsdefizit klagen würde, aber es gibt eben trotzdem bis heute nichts, was ich annähernd so gut kann wie Musikhören.
Dass Musik der eigentliche Ruin meines Lebens ist, darüber habe ich in diesem Blog schon wiederholt Rechenschaft abgelegt. Und dass es diesbezüglich nicht wirklich ein Entrinnen geben kann, dafür seien erklärend die berühmten Worte eines Mannes zitiert, der zwar fürchterliche Musik gemacht, aber häufiger mal ziemlich kluge Sachen gesagt hat:

Information is not knowledge,
knowledge is not wisdom,
wisdom is not truth,
truth is not beauty,
beauty is not love,
love is not music,
[but] music is the best.
(Frank Zappa)

Und, um ganz ehrlich zu sein: als ich mir heute morgen kurz vor sechs eine letzte Zigarette und einen letzten Schluck Apfelwein gönnte, aus dem Balkonfenster dem neuen Morgen ins Antlitz blickte – da fand ich es tatsächlich für einen kurzen Moment ziemlich cool.
Und das, ich gestehe, ist letztendlich eine reichlich pubertäre Gefühlsregung, und vermutlich, Musik hin oder her, immer noch die wahre Wurzel allen Übels.

Übrigens: Beauty is Love!, aber darüber vielleicht ein ander Mal mehr.

Admin