Als ich neulich mit Frau Antje durch den Hauptbahnhof schlenderte, traf sie auf eine Bekannte, und nach kurzer Begrüßungszeremonie stellten wir die am Bahnhof naheliegende Frage, wohin die Bekannte sich denn zu begeben gedenke.
„Schlachthof Blumentopf“, schallte es uns prompt entgegen. „Und ihr?“
„Krematorium Lichterkette“, kam es aus mir raus, und Frau Antje ergänzte geschickt
„später noch in’n Folterkeller Girlande“.

Nun, einerseits wussten wir auf Grund eines hochspezifischen Cocktails biographischer Zufälle natürlich beide, dass der „Schlachthof“ ein Musikclub in Wiesbaden und „Blumentopf“ eine deutsche Sprechgesangkapelle ist, aber andererseits wissen wir als sensible Seismographen der Zeitläufte ja auch, dass es beim derzeitigen bei Marketingheinis Wiederenvoguesein solcher Vokabeln wie „ganzheitlich“ und „Öko“ nur noch eine Frage der Zeit ist, bis der erste „Wellness-Schlachthof für nachhaltige Bio-Rinder“, uns mit blumigen Logos und ebensolchen Sprüchen das Gewissen beim Biss ins tote Tier erleichtert.
So oder so ist jedoch am End‘: die Kuh Elsa tot.

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