Soll man was zur Bundestagswahl schreiben?
Eigentlich überflüssig, aber da ich gerade Langeweile habe, und man im Moment ja nicht umhin kann, unablässig von den hohlen Wahlkampfparolen umgarnt zu werden, schauen wir doch einfach mal, wer uns wie zu becircen versucht.

„Wir haben die Kraft“, verspricht uns die CDU.
Aha. Dazu fällt mir zugegebenermaßen wenig ein. Wie auch?
Aber war es bisher nicht eigentlich so geregelt, dass nur Gutes den Namen Kraft verdient?

Als „Anwalt der Tüchtigen“ verkauft sich der örtliche FDP-Kandidat, und gibt damit ja zumindest öffentlich bekannt, dass er meine Stimme gar nicht haben will. Wäre nicht nötig gewesen…

„Mehr E-Wagen!“ kalauern die Grünen mit Willy Brandt.
Und das dürfte dem ein oder anderen ehemaligen Love-Parade-Besucher doch eher wie ein Aufruf zu ausgedehnterem Drogenkonsum erscheinen. Könnte also ein paar Stimmen bringen.

„Reichtum für alle!“ fordert Die Linke. Da bin ich dabei.
Wie wärs nächstes Mal noch mit
„Mehr schwedische Nymphomaninnen!“
und „365 Tage Sonnenschein (für alle außer Nazis)“?

„Fertig machen zum Ändern“. Die Piratenpartei. Wenigstens mal ein halbwegs okayes Wortspiel. Aber ich will meine Stimme ja auch nicht verschenken.

Und die SPD? Was sagt die SPD?
Hab ich wohl vergessen. Gibt’s die überhaupt noch? Und, wenn ja, warum?

Tja, es bleibt schwierig.
Viel besser gefällt mir da seit jeher der ungebremste Drang halbwüchsiger Spitzbuben, die Plakate mit Schmierereien zu versehen, oder mit Edding optisch etwas aufzufrischen.
Etwa die wahrscheinlich jahrhundertealte Tradition, den Kandidaten irgendwelche Brillen oder Bärte anzumalen. Das ist so schön harmlos, und aber ja offenbar gleichzeitig unwiderstehlich, dass es mich meistens immer noch zum Schmunzeln bringt.

wahlkrampf

Am besten jedoch wird es, wenn der ganze Zinnober endlich vorbei ist, und die Radwege nicht mehr mit den ganzen Wahlplakat-Hürden zugestellt sind.
„Freie Fahrt für freie Bürger!“, nämlich!
Ach so, der Slogan war anders gemeint?
Ja dann weiß ich auch nicht.

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