Da Bahn-Bashing gerade mal wieder voll Mainstream ist, tret‘ ich auch gerne noch mal nach:
Liebe Deutsche Bahn,
folgende „Information“ für uns blutende Kunden hast Du vor wenigen Tagen am Berliner Südkreuz mit gewohnt seelenloser Computerstimme verlautbart:
„Information zu ICE 706 nach Hamburg-Altona über Hamburg Hauptbahnhof, planmäßige Abfahrt Achtzehn Uhr Acht von Gleis Vier:
Zug fällt aus.“
Und das, liebe Bahn, ist echt eine 1a Spitzeninformation für alle Betroffenen. Da kann man die Reise mit diesem Zug doch gleich noch viel unbeschwerter und aufgeklärter nicht antreten. So mancher wäre ohne diese Information womöglich gar leichtfertig in den überhaupt nicht vorhandenen Zug eingestiegen!
Pflichtbewusst hast Du die Information dann auch für Deine abertausend internationalen Gäste noch mal auf Englisch wiederholt.
Irgendwelche Tipps, wie man denn vielleicht alternativ nach Hamburch kommen könnte?
Fehlanzeige.
Gar ein Ersatzzug?
Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen.
Kosten ja fast nichts, Deine Tickets.
Diese vorbildliche Art Servicementalität sollte vielmehr auch in anderen Lebensbereichen Schule machen.
Etwa in Form von regelmäßigen Lautsprecherdurchsagen an der Uni:
„Information zu Studiengang Politik- und Sozialwissenschaften über Abitur, Vordiplom, Blut, Schweiß, Tränen, Diplom und Promotion, planmäßiger Abschluss mit 33 (häufig verspätet):
Belohnung fällt aus.“
Oder an der Schule:
„Information zu Mathearbeit der 7a, planmäßige Abgabe am Freitag, den Dreizehnten um Zehn Uhr fünfundvierzig in Raum K17 bei Lehrer Hempel:
Fällt nicht aus! Fällt aber garantiert schlecht aus!“
Bist halt wie immer zukunftsweisend, nicht wahr, liebe Bahn?
Und Deine Bahn-Cards sind jetzt grün.
Weil man sich bei Dir so schön grün ärgern kann.
„I’m a train, I’m a tchk train, I’m a tchk train, I’m a tchk traiiiiin, yeah!“ (Albert Hammond)
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