Am kommenden Freitag steigt eine ziemlich lustige Veranstaltung im Feinstaub, nämlich sozusagen die inoffizielle Weihnachtsfeier. Es sollen möglichst alle DJs, die dort regelmäßig auflegen, kommen, und jeder darf dann zweimal je 10 Minuten lang alles geben.
Natürlich ist es eine öffentliche Veranstaltung, und also dürfen, ja sollen Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch kommen.
Ich finde die Aufgabe recht spannend, denn es bringt einen ja in die Verlegenheit, darüber nachdenken zu müssen, wie man sein gesamtes musikalisches Empfinden in zehn kurzen Minuten bestmöglich auf den Punkt bringt.
Schreib mal eben schnell ein ästhetisches Destillat Deines Lebens in drei Songs!, heißt die Aufgabe.
Wie packt man 20 Jahre Britpop, Liebe und Desaster in zehn Minuten?
Da mein zweites Set erst tief in der Nacht ansteht, und also womöglich gar nicht mehr über die Bühne gehen wird, bleiben mir tatsächlich nur drei, maximal vier Songs.
Ich denke, ich werde ein Manchester-Rave-Menü kredenzen. Denn damit fing bei mir Anfang der Neunziger zwar nicht das Musikhören an, aber doch die tiefe Zuneigung und Verehrung und die daraus in den Folgejahren resultierende Konzentration auf Musik von der Insel.
Nicht zuletzt dank eines Freundes, der seinerzeit von einem längeren England-Aufenthalt zurückkam, und eine ganze Menge toller Platten mitbrachte – von Bands, die ich zuvor teilweise gar nicht kannte, oder zumindest nicht wirklich wahrgenommen hatte.
Einige davon sind auch weithin unbekannt geblieben, und gerade das macht sie natürlich zu echten Sammler- und Liebhaberperlen. Ich denke vor allem an Neds Atomic Dustbin und Northside, die also vermutlich zu ihrem verdienten Einsatz gelangen werden, vielleicht flankiert von irgendeinem EMF-, Charlatans- oder Stone Roses-Hit.
Ich könnte aber auch einfach drei Billy Bragg Balladen spielen, oder dreimal hintereinander Wonderwall, oder oder oder.
Lege ja grundsätzlich lieber aktuelle Sachen auf, aber ich glaube für diese spezielle Aufgabe muss halt doch mal in der Oldie-Kiste gekramt werden.
Freitag Abend, 04.12. im Feinstaub.
Be there!
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