Eine der frappierendsten Eigenschaften des Menschengeschlechts ist unsere schier unermessliche Inkompetenzkompensationskompetenz.
Jedenfalls scheint es den meisten meiner Artgenossen reichlich wenig auszumachen, dass sie statt eines prallgefüllten Gehirns lediglich ein nasses Brötchen mit sich herumtragen.
Die schöne Vokabel stammt von einem deutschen Philosophen und Bundesverdienstkreuzträger und mich würde interessieren, ob irgendjemand von Ihnen, liebe Leser, weiß, um wen es sich handelt.
Denn apropos Inkompetenz: Ich hab‘ den Scheiß studiert, und habe trotzdem den Namen eben dieser Person just vor zwei Tagen zum ersten Mal in meinem Leben gehört.
Was mich ein bißchen gewurmt hat, was ich aber gelobe, in den nächsten Wochen durch eifriges Nachsitzen zu, Sie ahnen es, kompensieren.
Schließlich sagt man ihm nach, dass er sich für eine gute Polemik oder ein nettes Witzchen nie zu schade war – es winkt also auch Lesespaß.
Ein zentrales Thema seiner Philosophie, soviel sei noch verraten, war die Endlichkeit der Existenz, was er auf folgende, schwer zu leugnende Weise zusammenfasste:
„Die Mortalität der menschlichen Gesamtpopulation beträgt nach wie vor 100%“.
Wissen Sie mehr als ich?
Dann lassen Sie Ihrer Kompetenz freien Lauf!
Googeln kann übrigens jeder.
Aber schlicht ignorieren wäre noch dümmer, nicht wahr?
Geteilte Inkompetenz ist halbe Kompensation: Ich habe den Scheiß auch studiert (zumindest im Nebenfach) und hab von dem Herren auch noch nie gehört. Ich danke aber sehr für die Bekanntmanchung mit dieser Vokabel. Tolle Sache, die Inkompetenzkompensationskompetenz, hat mich durch die Schulzeit gebracht.
Vollkommen korrekte Inkompetenzkompensationskompetenz! Dies begleitet mein Leben noch heute bzw. ich verkörpere dies, bis mich die Mortalität „endlich“ erlöst. Herr Lenin, danke für diesen Beitrag. Ein bißchen Ablenkung tut doch mal ganz gut.
„Als (Gott oder die Natur oder der oder die Heilige Irgendwas)* den Affen erschuf und sah, daß es nicht gut war, erschuf * den Menschen. Danach wurde das Experiment eingestellt. Prost!“
…abgeändertes Zitat frei nach Mark Twain oder wie dieser Schlauberger hieß…
Viel Erfolg mit der Revolution, Herr Lenin. Die Hoffnung „mortaliert“ zuletzt.