Wenn der Schädel noch ein wenig brummt, während in der Küche bereits die Kaffeemaschine knöttert; wenn das herzhaft zubereitete, üppige Frühstück die Vertilgung ersehnend sich vor einem auftürmt; wenn vom Balkon eine frühlingswarme, baumblütenduftende Brise durchs Zimmer weht; wenn keinerlei Termine, Aufträge, Erledigungen anstehen, weil man alles bereits am Vorabend erledigt hat, die Wohnung bis in den letzten Winkel geputzt ist, die Wäsche gewaschen, die Glatze rasiert; wenn es also nur noch darum geht, wie man denn nun einen ganzen Tag lang die Zeit am vergnügungsvollsten verschwendet – mit einem Buch in der Sonne dösen?, die Zeitverschwendung mit Geldverschwendung paaren und ausgedehnt einkaufen gehen? Dem Shoppen lieber gleich einen Schoppen vorziehen? Gar Spocht treiben, um die hinterher verlässlich stolzgeschwellte Brust vor sich hertragen zu können?;
wenn einem das Schicksal also wirklich einmal die soeben beschriebene Situation beschert, dann weiß man:
das ist toll und das ist Samstag!
Und der ist dann in einem solchen Moment soviel besser als alle anderen Tage dieser Welt, dass man es einfach absolut gewissenlos und hingebungsvoll genießen muss.
Vielleicht sollte ich erklärend hinzufügen, dass ich in den letzten Wochen, wenn nicht Monaten, auf Grund verstärkter Reise- Lese- und handwerklichen Aktivitäten nicht einen einzigen solchen Samstag erleben durfte. Und auch in den nächsten mindestens fünf Wochen nicht ein einziges Wochenende zu Hause sein werde. Was ja im Grunde auch sehr schön ist. Aber ein seltenes Mal diese himmlische Ruhe zu haben, ist eben auch nicht zu verachten.
Ergo bleibt heute das Handy aus, der E-Mail-Account geschlossen und die Matratze in steter Reichweite.
Möglicherweise finde ich ja sogar die Zeit, meinem Freund Rüdi auf seinen bemerkenswerten Beitrag in der de:bug irgendwas Kluges zu antworten. Aber das wäre ja schon fast wieder Arbeit…
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