Oh, La Palma, Du Moloch des Pauschaltourismus!
Shopping-Center soweit das Auge reicht, eine billige rip-off-Kaschemme reiht sich an die andere, pakistanische Elektronikläden, Autovermietungen, Anbieter von Quadtouren und Range-Rover-Safaris, Hot-Dog-Stände, Speedboatverleih, Neger, die billige Uhren verhökern, ein ganzer Küstenstrich verschandelt und gefangen in den Klauen der Hohepriester des schnöden Mammons, preisgegeben der Gier nach den Pauschbeträgen der speckbäuchigen, weißhäutigen Pauschtouristen.
So hätte es gülden glänzen sollen.
Doch ach!, der nonchalante Umgang des gemeinen Guanchen mit simpelsten Leitsätzen betriebswirtschaftlicher Finesse, ließ diese einmalige Chance dahinschwinden, diesen sprudelnden Quell des Reibachs versiegen wie eine touristische Notdurft in einem siedendheißen Barranco.
Denn alles haben sie verwirkt! Alles:

La Palma 4
Kardinalfehler Nummer 1: Productplacement ist die wahre Kunst, auch was etwaige landestypische Sehenswürdigkeiten anbetrifft. Die hier zu bestaunenden, berühmten Petroglifos, Höhlenmalereien der kanarischen Ureinwohner, hätte man einfach mit einem Funken mehr Pomp und Glitter dekorieren können, ja müssen. Und nebenbei, wer möchte schon im centro comercial mit Kultur und Historie beunruhigt werden?

La Palma 2
Kardinalfehler Nummer 2: Auf die falsche Bergziege gesetzt.
Die überwältigende Mehrheit der Urlaub- und Sonnesuchenden möchte nicht „aktiv“ sein im Paradies.
„Legen“ heißt das Gebot der Stunde, nämlich die Beine hoch und die Damen flach. Dieser Konkurs war ergo so voraussehbar wie die Cucarachas, die nachts durchs Schlafzimmer wuseln.

La Palma 2
Kein Wunder, dass dann selbst die pausbäckigen Pauschbäcker von nebenan bald nur einen Laden ohne Fortune ihr eigen nennen dürfen. Wenngleich die Deckenkonstruktion hier kulturethnologisch wertvolle Einblicke in die guanchentypischen, architektonischen Sitten preiszugeben vermag.

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