Manche Geschichtchen sind halt gar zu schön, um wahr zu sein, aber eben auch viel zu drollig, um sie nicht trotzdem zu erzählen. Jene, die ich Ihnen heute, zugegebenermaßen mit einiger Verspätung, kredenzen möchte, gehört mit Sicherheit dazu.
Sie spielt in einem Dorf im Sudan, und folgendes hat sich zugetragen:
Der Dorfbauer Alifi wurde des Nachts durch Geräusche aus seinem Hof geweckt, die ein nicht ganz alltägliches Tohuwabohu verhießen. Besorgt schaute er nach dem Rechten und erwischte ebenda seinen Dorfkumpan Charles Tombe in flagranti beim Geschlechtsakt mit seiner, Alifis, Ziege. Vermutlich hatte sich der gute Tombe auf Grund ihres wunderschönen Namens in die Ziege verliebt – sie hieß nämlich Rose.
Ein unduldbarer Affront, selbsredend, und also ging Alifi beherzt dazwischen. Der arme Tombe erschrak dabei so sehr, dass er nach hinten umkippte, und also vom Ziegenbesitzer in einem Handstreich gestellt und gefesselt werden konnte.
Welcher ihn am Folgetag vor den örtlichen Ältestenrat zerrte. Dieser wiederum entschied mit aller einem solchen Ältestenrat gebührenden Weisheit und Weitsicht, dass der Missetäter nicht etwa der Polizei überstellt werden solle, sondern sprach vielmehr das folgende, salomonische Urteil: Tombe müsse die logische Konsequenz aus seinem Verhalten ziehen, und die Ziege heiraten. Nebenbei war noch eine Art Aussteuer von ca. 50 Dollar an Roses Zieh(gen)vater zu zahlen.
Diese Geschichte avancierte im Frühjahr 2006 prompt zur meistangeklickten Internetseite des englischen Newssenders BBC und erlebte ein gutes Jahr später noch einmal eine kurze Rennaissance, als die süße Rose leider verstarb, weil sie nach dem Verzehr einer leckeren Plastiktüte jämmerlich erstickte. Nicht ohne Nachwuchs hinterlassen zu haben, übrigens. Sie brachte ein 1a-reinrassiges Zicklein zur Welt, mit anderen Worten: Rose war auch noch ein untreues Luder.
Nun, vermutlich unterschied sich dieses Eheleben gar nicht so sehr von einem herkömmlichen. Charles beschwerte sich tagein tagaus, seine Alte sei den ganzen Tag nur am Meckern, beschimpfte sie folglich häufig als alte Zicke, und Alltagsgespräche dürften sich etwa folgendermaßen abgespielt haben:
Er: „Du Schatz, was meinst Du, soll ich jetzt das Auto waschen oder erst den Rasen mähen?“
Sie: „Mäh!“
Er: Ok Schatz, wenn Du meinst.
usw.
Beachten Sie bitte auch die gelungene Übersetzung des ganzen auf dieser Page.
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