OK, nachdem ich Ihnen das Original vor wenigen Tagen näher gebracht hatte, packte mich die Neugier, etwas darüber herauszufinden, was die Herrschaften wohl heutzutage so treiben.
Und das Ergebis der Recherche war so beruhigend (offenbar war es drei von Vieren vergönnt, ihr Schäfchen im Medienbetrieb ins Trockene zu bringen) wie erschreckend (alternde Jugendidole haben immer noch und immer wieder etwas furchtbar Banales und, äh, Entzauberndes an sich). Letzteres kann man den Beteiligten natürlich nicht zum Vorwurf machen, schließlich können wir ja nicht von jedem unserer Helden verlangen, sich Kurt-Cobain-style um die Ehrerhaltung großer Kunst verdient zu machen. Und bewusster Verzicht was das Älterwerden betrifft ist ein Zirkusakt, der in niemandens Manege jemals gelungen ist. Am wenigsten uns selbst, verehrte Leserschaft, nicht wahr?
(Ok, Bowie war lange Zeit nahe dran, jedoch…)
Erschwerend hinzu kommt, dass das Medium Fernsehen per se nicht eben die Inkarnation der Coolness darstellt. So bleibt beim Betrachten der Young Ones als old ones irgendwie ein reichlich schäbiger Nachgeschmack. Aber schauen Sie selbst:

Adrian Edmondson, welcher den „Punker“ Vyvian spielte, vermochte zu schocken wie vor einem Vierteljahrhundert. In diesem Fall hauptsächlich durch seine optische Metamorphose. Und, Hand aufs Herz Adrian, Du grinst zwar in diesem Interview viel über Dich selbst, aber wirklich lustige Sachen sagst Du doch eigentlich gar nicht.

Nigel Planer, seinerzeit Neil der Hippie, geriet offenbar zwischenzeitlich gehörig neben die Spur – und zwar, wie sollte es bei alternden Rockstars anders sein, als Autor – scheint aber inzwischen den Weg zurück in die mediale Normalität und damit ins schwammige Mittelmaß gefunden zu haben.

Rik Mayall, damals Rick the anarchic poet, war schon immer der talentierteste Schauspieler und Comedian. Er serviert zwar dieser Tage auch nurmehr glotzentypische Hausmannskost, gibt aber wenigstens persönlich dabei noch eine halbwegs souveräne Figur ab.
Zu glorreichen Zeiten der Young-Ones-mania reichte übrigens eine bloße Grimasse, um das Publikum zu giggling fits und hysterischem Jubel zu bewegen (siehe hier) – das ist natürlich eine nicht selbstverschuldete Meßlatte, die jemals wieder zu überspringen, gleichsam unmöglich sein dürfte. Those were the days…

Zum Verbleib von Christopher Ryan alias Mike the cool person vermochte ich nichts zu recherchieren. Offenbar hat er bald nach den Young Ones den Schwenk ins grunznormale Bürgerleben erfolgreich vollzogen, womöglich ist er auch tot – keine Ahnung. Nicht so tragisch, bedenkt man, dass er ja auch schon bei den Young Ones wenig zu sagen hatte.

Wer mehr weiß, leiste bitte per Kommentar Nachhilfe.

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