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Bilder aus Bockenheim – urban metropolis (BABOUM)

Dass ein Stadtteil wie Bockenheim sich auch bei der Gestaltung der ortsansässigen Hochschule größte Mühe gibt, dem urigen Lokalkolorit des Viertels gerecht zu werden, ist Ehrensache.
Aber neben der selbstauferlegten Vasallentreue der Architekten zum Bockenheimer Leitmotiv „Dem Wahren, Schönen und Guten“ – wobei die Bockenheimer seit jeher den Fokus stark auf das Wahre fixieren – sind es insbesondere die kleinen, versteckten Details, die die tatsächliche Größe dieses Baukunstwerks ausmachen.

Etwa die Farbgestaltung ganz und gar uni, eine ironische Trope auf den tatsächlichen Verwendungszweck des Gebäudes, sowie der zur architektonischen Gesamtkomposition gehörende Altglascontainer, der den Studierenden der Geisteswissenschaften bereits vom ersten Studientag an die Sinnhaftigkeit ihres Strebens und ihre vorgezeichnete Zukunft allegorisch vor Augen führt.
Als besonders lustvolle Spielerei entpuppt sich die vorgelagerte Litfasssäule, der der Architekt mit Hilfe eines überdimensionalen Holzhammers ihre charakteristische Ausbuchtung in der Säulenmitte verpasste, und damit gleichzeitig unterschwellig böse Kritik an den Studienmethoden und der modernen, fabrikähnlichen Art der Wissensvermittlung „mit dem Holzhammer“ bzw., wie die Engländer zu sagen pflegen, „mit der Brechstange“ (engl.: Unilever) übt.

Glücklicherweise erkennen auch einige der Studierenden früher oder später ihr Schicksal, wissen aber mit dem sprichwörtlichen Mutterwitz des Intellektuellen, die Sache von ihrer humoristischen Seite zu nehmen:

Dass der Großteil der Studentenschaft, zur fortdauernden Brechreizvermeidung, dieser Hochschule so schnell wie irgend möglich zu entfliehen trachtet („Bye, Bye Unimond“), muss also gleichzeitig überraschen und enttäuschen. Offensichtlich ist gerade unter den jüngeren Semestern der Sinn für die quasi-literarische Tiefe des oberflächlich vielleicht etwas spröde wirkenden Bockenheim-Styles noch nicht zu voller Blüte ausgereift.
Doch der Stadtteil, die gütige Alma Mater, wird es ihnen verzeihen, und sie Stück für Stück belehren, bekehren und schlussendlich zu ihrem Ebenbilde formen.

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