Die höchste geographische Erhebung im Szenestadtteil unserer Betrachtung ist der auch überregional bekannte Senckenberg, auf dem irgendwelche zugereisten Schlaumeier ein archäologisches Museum errichtet haben. Eines der raren Residuen im hippen Trendbezirk also, in denen weniger an- als vielmehr ausgegraben wird, und hin und wieder gelingt den emsigen Grabenkämpfern durchaus eine aufsehenerregende Entdeckung.

Ausgrabung

Hier haben die forschen Forscher ein Stück des ehemaligen sogenannten Todesstreifens freigelegt, der bis zum Herbst 1989 zwischen den Stadtteilen Bockenheim und Westend verlief, und die Bockenheimer effektiv und über 40 Jahre am Verlassen ihres Viertels und der Flucht ins gelobte Land hinderte. Ausgestattet war das Bollwerk neben dem elektrisch geladenen Sicherheitszaun (im Hintergrund) mit perfiden Tretminen, laubbedeckten Erdlöchern und einer unüberwindlichen Abseitsfalle.
Erst überwältigt durch den rasanten Lauf der historischen Ereignisse im Anschluss an die Bockenheimer Montagsdemonstrationen mit ihrem berühmt gewordenen Slogan „Alder, isch bin däm Folg!“, erklärten sich seinerzeit die Bewohner des freien Westends widerwillig bereit, das erfolgreiche Bollwerk abzubauen.

Dem gemeinen Bockenheimer ist die übertriebene Buddelei allerdings zu Recht suspekt. Zwar behauptet die Museumsleitung, durch die Grabungen könne man interessante Erkenntnisse über jahrtausendealte Gesteinsformationen gewinnen, aber das ist natürlich schlicht geologen.

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