In den 80ern hatten wir Waldsterben, in den 90ern als logischen Gegentrend Holzfällerhemden, in den Nullerjahren Börsencrash und Bankenkrise und jetzt ist endlich auch der neue, tolle Trend der 10er-Jahre da: Sexismus.
Wie so häufig bei plötzlich omnipräsenten gesellschaftlichen Moden herrscht aber noch viel Verwirrung. Zwar wollen alle dabei sein, aber viele sind insgeheim noch unsicher und fragen sich:
Wo kann ich andere, coole Sexisten kennenlernen?
Welche weiteren Hobbies kann ich gut mit meinem Sexismus kombinieren (Mau-Mau, 66, 69)?
Welche Sneaker passen am besten zu meiner persönlichen Zote?
Erst gestern wurde ein verdienter Sexist der ersten Stunde auf offener Straße von einem Passanten mit folgender Frage diskriminiert:
„Hey, ich glaub‘ ich kenn‘ Sie. Sind Sie nicht dieser Sexist der zweiten oder dritten Stunde?“
Und das war noch nicht mal böse Absicht, sondern Unwissenheit.
Peinlich, peinlich, aber auch verständlich.
Also versucht Lenins Notizen, Ihr Blog für aktive Lebenshilfe, heute ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, und Ihnen die wichtigsten Facts zum neuen Mega-Trend frei Haus zu liefern.
Geschichte:
Bedeutende Vordenker der neuen Fashion gab es bereits Ende des 18. Jahrhunderts. Natürlich waren das alles Franzosen, also notorische Windhunde und Schlawiner, deren Bewegung nicht zufällig als „Aufklärung“ bezeichnet wurde. Sie kämpften für freie Liebe und Oralverkehr („Mündigkeit“).
Ihre Namen: Condorcet, Didgeridot und Dr. Dirk Kortmann (Popcorn).
James Blonker, ein Musikjournalist aus Läster-City gilt als erster großer Sexist der Pop-Moderne. Seine Charakterisierung des Gesichts von Marianne Faithfull als „zerfurcht“, wird ob ihrer klaren Vaginalfixierung oft als Geburtsstunde des „neuen“ Sexismus genannt.
Führender Vertreter in der Bundesrepublik war über Jahrzehnte ein gewisser Eduard Zimmermann, dessen Beschreibung gesuchter Mörderinnen sich stets an reinen Äußerlichkeiten orientierte („ca. 1,70m groß, blond, untersetzt“) und kein Sterbenswörtchen über die inneren Werte der betroffenen Damen verlor.
Doch Vorsicht! Nicht alles, was die Altvorderen (sich) leisteten ist heute noch trendy.
Was nicht mehr so gut „kommt“:
– Frauen als Neger bezeichnen.
– eine Busenfreundin zu haben, die am Jadebusen wohnt
– zu sagen, man sei Missionar, es aber „ironisch“ meinen
– die Monatsblutung „passierte Tomaten“ nennen (korrekt wäre „pessarte Tomaten“)
Was weiterhin geht:
– gut aussehender Zahnarzt sein
– verständnisvoll sein (z.B.: „Du, ich hab‘ vollstes Verständnis dafür, dass Du lieber einen gut aussehenden Zahnarzt hättest.“)
Berühmte Sexisten der Gegenwart:
– Brüder L.
– Schwester S.
– der „dritte“ Mann
– General „von Schleicher“
– Pippin der Kurze
Psycho-Test:
Was für ein Sexismus-Typ sind Sie?
Wo würden Sie gerne wohnen?
a) Freudenstadt
b) auf dem Venushügel
c) Virgin-Islands
Bei welchem Bauwerk denken Sie spontan an Beischlaf?
a) Eiffelturm (Phallus, Pariser etc.)
b) Aaargh! de Triomphe (Orgasmus, Pariser etc.)
c) Atombusium (Belgien etc.)
Welchem dieser fünf Sexism-Rolemodels möchten Sie am ehesten nacheifern?
a) Heinz Schenk
b) Heinz Strunk
c) Heinz von Heiden
d) Heinz von Hinten
e) Heinz Baked Beans
Welches ist das größte Problem des dritten Manns der dritten Welt?
a) Woman Is The Nigger Of The World (John Lennon)
b) dass „der Schwarze so gern schnackselt“ (Gloria v. Thurn und Taxis)
c) Anal-Phabetentum
Mit welchem Motto können Sie sich am besten identifizieren?
a) Wer zwei Mal mit der selben pennt, gehört schon zum Establishment
b) Sexist, wenn man trotzdem lacht
c) Frigide den Hütten
Welcher Song passt Ihrer Meinung nach am besten zum neuen Trend?
a) Ich wär‘ so gern der Faden an deinem Tampon (Gabi Mohnbrot)
b) Manchmal möchte ich schon mit Dir (Roland Kaiser)
c) Muschi denn scho zum Städele hinaus? (Elvis)
c) Hymen (Barclay James Harvest)
Never trust any -isms!
Ihr Lenin
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