Mensch!, der Höhepunkt eines jeden Jahres,
die Kür der 20 besten Songs,
und Sie lesen mit!!!
Toll, nicht wahr?
Daher, ohne viel Umschweife, in alphabetischer Reihenfolge, also ohne interne Wertung, ab dafür und los.
Die Songs des Jahres:

Alabama Shakes – Hold On
The All-American Rejects – Bleed Into Your Mind
Bloc Party – Kettling
Jake Bugg – Two Fingers
Die Höchste Eisenbahn – Vergangenheit
Dirty Projectors – Offspring Are Blank
Everest – Rapture
The Fling – Friend Of Mine
Friends – I’m His Girl
Benjamin Gibbard – Teardrop Windows
Go Kart Mozart – Retro-Glancing
Miles Kane – First Of My Kind
Kid Kopphausen – Das Leichteste Der Welt
The Lumineers – Submarines
Madness – How Can I Tell You?
Maximo Park – The Undercurrents
Mumford & Sons – I Will Wait
Muse – Madness
Nada Surf – When I Was Young
The Vaccines – No Hope

Zwar habe ich bewusst auf eine Reihenfolge verzichtet, aber es sollte zumindest gesagt werden, dass einige Songs eine schmerzhafte Auswahl aus sehr guten Alben sind (wo man also problemlos auch noch zwei, drei, viele weitere Songs der betreffenden Künstler hätte auswählen können), während es sich bei anderen um einsame Geniestreiche auf ansonsten weitgehend verzichtbaren Veröffentlichungen handelt. Und, ja, zumindest so viel sei „gerankt“, dass es Nada Surf, Everest und die Dirty Projectors in eine Top 15- oder gar Top 10-Liste mit Sicherheit nicht geschafft hätten.

Fangen wir mit der eigentlichen Sensation an: Muse!
Eine Band, die ich zeitlebens Scheiße fand.
Deren Live-Konzert, dem ich einst beiwohnen musste, ich unter „Körperverletzung“ einsortiert habe.
Alles, was an dieser Band furchtbar ist, die Theatralik, die Hybris, die Operettenhaftigkeit, die aufgesetzte Wichtigtuerei, die pompöse Leere der Texte, die ekelerregenden pseudo-gehaltvollen Videos, all das findet sich auch auf der 2012er Single Madness. Aber dieses eine Mal endlich so sparsam und gezielt eingesetzt, dass das Konzept künstlerisch aufgeht. Was für ein wunderschönes, gar nicht dezentes, aber ausreichend kurzes Gitarrensolo! Und was für eine Hammerhook: Mamamamamama-mad-mad-ness! Großartig.
Es ist der goldene musikalische Schuss einer grauenhaften Kapelle, der Rest des Albums ist der übliche Schrott, aber welch ein glänzendes Gold! Chapeau.

Zweitens, weil es ein wenig too obvious ist, Maximo Park.
Klar, die lieben wir alle. Ihr zweites Album Our Earthly Pleasures wurde nicht umsonst hier im Blog zu einem der besten 10 Alben des vergangenen Jahrzehnts gekürt.
Aber die freudige Botschaft ist, dass sie nach dem ziemlichen Hänger auf Quicken The Heart (2009) nun halbwegs zu alter Form zurückgefunden haben. Zumal es sich um eine leider recht mittelmäßige Liveband handelt (ich hatte in 2012 gleich zwei Mal das zweifelhafte Vergnügen – zum Glück jeweils in erlesener Gesellschaft). Da ist es doch um so beruhigender, dass sich auf dem aktuellen Album The National Health mal wieder fast ein halbes Dutzend funkelnde Perlen tummeln. Das Schöne an Maximo Park ist nicht zuletzt, dass sie ihre tolle Musik zu genauso tollen Texten machen. Und das ist, gerade im Genre Britpop, immer noch alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Bloc Party, The Vaccines (Teenage Icon hätte genauso zwingend in diese Liste gehört), Die Höchste Eisenbahn, The All-American Rejects, Nada Surf und The Fling wurden Ihnen im Laufe des Jahres bereits hier im Blog vorgestellt.

Bei einem Song habe ich gemogelt. Denn I’m His Girl von Friends erschien bereits im Dezember 2011. Aber damals hatte ich meinen Jahresrückblick bereits geschrieben, und außerdem waren sich seinerzeit alle (Herr Lenin inklusive) einig, dass dieser Song mit Sicherheit zu einem der großen Hits in 2012 mutieren würde. Was dann, trotz massivem Airplay auf den vertrauenswürdigen Sendern, nicht geschah. Man kann sich ja auch mal irren. Aber erwähnt werden musste die Nummer halt doch noch mal irgendwo.

Und der vielleicht beste Song des Jahres, Das Leichteste Der Welt von den Herren Knyphausen und Koppruch, ist zwar inzwischen ein bißchen abgenudelt (nicht zuletzt auf Grund des zu frühen Tods von Fink-Sänger Nils Koppruch), aber dieser Konsenssong hat sich seine Meriten auch ohne die Tragik des wirklichen Lebens redlich verdient. R.I.P.

Zu den restlichen Songs gebe ich Ihnen meinen Senf in den kommenden Tagen. Bleiben Sie dran und genießen Sie das Gute in einem ansonsten mal wieder maximal durchschnittlichen Musikjahr.
„Es is gar nich so schlecht!!!“

Admin