Einige Bloguser und Freunde haben mich zum Ende des vergangenen Jahres dankenswerterweise mit eigenen Best-of-Listen versorgt, teilweise sogar in CD-Form, was natürlich supi hoch drei ist.
Erstaunlicherweise finden sich kaum Überschneidungen zu meiner eigenen, hier im Blog veröffentlichten, Top-20, und größtenteils handelt es sich gar um Sachen, die ich gar nicht kannte. Es gibt eben doch derart unüberschaubar viel gute Musik draußen in der Welt – das kann ein Mensch allein gar nicht alles auf dem Schirm haben. Selbst auf dem alljährlich kredenzten Sampler der DJs meines favorisierten Britpop-Tanzschuppens fanden sich nur zwei Künstler (The Vaccines, Jake Bugg), die auch in meiner eigenen Liste einen Platz ergattern konnten.
Möchte Ihnen also heute noch zwei, drei Songs nachreichen, die es womöglich auch in Lenins Top-20 geschafft hätten, wenn ich sie nur in 2012 auch schon gekannt hätte:
Lescop – La Foret
Ein wahres Juwel. Und dann auch noch en francais.
Dieser Song klingt wie ein Sonntagmorgen im Frühling, Tommy und Annika kommen überraschend zum Frühstück vorbei und haben auch noch Kekse mitgebracht! Très bien.
Beachten Sie bitte, dass 95% aller Poprefrains durch eine drübergelegte zweite Singstimme gepimpt werden – hier wurde stattdessen dezent eine zweite Stimme druntergelegt. Und das nenne ich mal wundervolles Understatement im wahrsten Sinne des Wortes.
Shearwater – Animal Life
Shearwater sind aus Austin in Texas und versuchen seit etwa 10 Jahren dem Indie-Sumpf zu entsteigen. Und wäre ihnen das jemals gelungen, fände man eine glattgebügelte Nummer wie Animal Life (habe leider nur live-Videos gefunden) vermutlich abgestanden und schrecklich. Da sie aber immer noch alles andere als „Mainstream“ sind, darf man sie glücklicherweise noch vollen Herzens toll finden, und das wird einem in diesem Fall auf angenehmste Weise leicht gemacht. Kommerz, der unkommerziell bleibt – es lebe der Sumpf!
Diiv – Doused
Ganz okay finde ich auch diesen Versuch der Band Diiv aus Brooklyn.
Sie haben ihre alten New Order- und Cure-Platten jedenfalls fleißig gehört, und wem möchte man das schon zum Vorwurf machen?
Zwei Sachen noch, die ich zwar durchaus kannte, die es aber knapp nicht in meine Top-20 geschafft haben:
Metric – Speed The Collapse
Emily Haines hat nun auch schon sechs Alben auf dem Buckel, und irgendwie habe ich mich nie getraut etwas zu Metric zu schreiben. Das lag nicht zuletzt daran, dass ich die immer ziemlich mittel fand, aber die Prinzessin mit der großen schönen Nase ein ausgewiesener Fan war.
Nun, geläutert bin ich auch nach dem 2012er-Album Synthetica nicht, aber der verlinkte Song ist in der Tat sehr nett.
Und, man traut es sich fast nicht noch mal zu sagen, aber ja, auch wenn es beinahe untergegangen ist: es gab eine neue Blur-Single in 2012. Nicht schlecht natürlich, gar nicht schlecht. Aber wer möchte schon Superhelden wie Blur auf Platz 23 seiner Jahrescharts wiederfinden?
Egal. Under The Westway ist schon okay, und Damon zeigt der Welt immerhin ein für alle Mal, wie man das Wort „Hallelujah“ auszusprechen hat…
Danke an Sie alle für Ihre Listen und CDs.
Von jetzt an heißt es: Hitparade 2013!
Eine der oben erwähnten Listen, nämlich die Top-10-Alben von Blogleser/Freund ruediger, darf ich sogar veröffentlichen – das hat er selbst nämlich auch getan. Also los:
1) The British Expeditionary Force – Chapter Two: Constellation
2) Breton – Other People““s Problems
3) Hans Unstern – The Great Hans Unstern Swindle
4) Bob Dylan – Tempest
5) Daphni – Jialong
6) Michael Meyer – Mantasy
7) Mittekill – All but bored – Weak and old
8) Stabil Elite – Douze Pouze
9) Godspeed! You black emperor – Allelujah! Don““t bend! Ascend!
10) 5 Years Diynamic