Habe hier seit längerem nichts mehr geschrieben, was vielerlei Gründe hat. Einer ist, dass ich zum Jahresende ja immer auch aus dem Leserkreis eine Reihe von best-of-Listen mit dazugehörigen CDs bekomme und dass auch so manche Musikpostille uns mit Jahrescharts beglückt. Und das will alles erstmal gehört und verarbeitet werden.
Beginnen wir, einer alten Blogtradition folgend, mit der Alben-Auswahl der englischen Musikzeitschrift Q. Dort findet sich auf Platz 1 Kendrick Lamars Damn. Nicht die Baustelle dieses Blogs.
Platz 2: James Murphy, aka LCD Soundsystem. Das kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, denn ich hatte das Comeback von Murphy eher unter der Überschrift „Enttäuschungen“ abgelegt, aber sei’s drum.
Es folgen Wolf Alice, Lorde, Gorillaz, St. Vincent, Father John Misty, Baxter Dury, Queens Of The Stone Age und The National.
Allesamt bei mir nicht vertreten, aber im Falle von The National immerhin bei einigen meiner Freunde auf der Liste zu finden.
Einige der von mir gekürten Acts haben es bei der Q zumindest in die Top-50 geschafft – allen voran Sleaford Mods (auf 12), aber auch Liam Gallagher (auf 15), Elbow (nur auf 36), Laura Marling (auf 42) und Ghostpoet (auf 47).
Das beste, was ich bei all der Nachholarbeit aus 2017 gehört habe, war Relaxer der von mir bisher als eher mittel empfundenen
Alt J aus Leeds. Das ist ein wirklich hervorragendes Album, auch wenn es sich auf keiner der Freundeslisten fand und auch bei der Q nicht über Platz 45 hinauskam. Sie haben das Kunststück hinbekommen, The House Of The Rising Sun zu covern, und das nicht nur halbwegs erträglich, sondern tatsächlich richtig gut!
Adeline ist eine nette Ballade und Deadcrush ein Hammersong, der sich auch in meiner eigenen Top-20 wiedergefunden hätte. Aber leider kannte ich den Song im Dezember noch nicht.
Zur Ehrenrettung der Q-Top-10 sei ergänzt:
St. Vincent fand ich auch ganz okay; Happy Birthday Johnny bewegt mich aus eher persönlichen denn musikalischen Gründen, aber New York ist tatsächlich ein sehr feiner Song.
Fortsetzung folgt (vielleicht).
Queens of the Stone Age haben mit ihrem Album unter mir bekannten Anhängern polarisiert. Ich find’s ganz gut, werde aber leider das Konzert im Schlachthof verpassen. Hattest Du reingehört und verworfen oder gar nicht reingehört?
Dass ein Meisterstück wie „Little Fictions“ von Elbow nur auf Platz 36 landet, ist zwar einerseits enttäuschend, andererseits soll mir recht sein, wenn der Hype nicht noch weiter befeuert wird – aus Live-Gründen. Mein erstes Elbow-Konzert habe ich mit etwa 600 anderen besucht, beim nächsten werde ich eine von 21.000 sein…
Und: Alt-J unbedingt auf Kopfhörern beim Flanieren hören!
Auf Koks beim Planieren funktioniert’s auch hervorragend! (Vielleicht.)