Man hielt mir unlängst vor, ich hätte in 2013 noch gar nicht über neue Musik berichtet. Da das wohl stimmt, weise ich heute wenigstens mal kurz auf drei Neuerscheinungen hin, die jedoch allesamt von alten Recken des britischen Popkosmos produziert wurden.
Nach einigen Soloversuchen hat Brett Anderson mal wieder ein Album mit Suede gemacht. Das ist zwar zu 99% alter Wein in ebensoalten Schläuchen, aber es ist zumindest ein Qualitätsjahrgang in bewährten, gut abgehangenen Schläuchen. Oder anders gesagt: es ist nicht besser aber eben auch nicht schlechter als irgendein anderes Suede-Album. Eher scheint mir Mr. Anderson mit zunehmenden Jahren sogar angenehm zu reifen – aus dem Spitting-Image-Püppchen von einst ist langsam ein ernstzunehmender Singer-/Songwriter geworden. Or whatever.
Ocean Colour Scene machen auch schon immer das gleiche. Und wie bei Suede wird das Fans erfreuen, dem Rest der Welt ist es eh wurscht. Trotzdem ist die beste Nummer die, bei der sie musikalisch mal ein bißchen was anderes versuchen: If God Made Everyone.
Billy Bragg ist schon immer der beste und liebenswerteste von allen. Und daran wird auch die Tatsache nichts ändern, dass er heuer mal wieder eine waschechte Opa-Country-Platte eingespielt hat. Tooth And Nail – that’s music for the elderly.
Tragisch allerdings, wie bei so vielen sehr alt gewordenen Sängern, dass auch ihn die Stimmbänder so langsam im Stich lassen (siehe auch Bowie, Westernhagen usw.). Irgendwann ist halt biologisch Sense mit aufregend Singen – traurig aber wahr.
Am ehesten klappt’s noch hier.
Kaufen Sie sich lieber eines seiner dreizehntausend wunderschönen Alben von vor Jahren.
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