Häufig ist es ja nur eine einzige goldene Zeile, die einer Band zum großen Durchbruch verhilft. Oder ein schnuckeliger Bandname, der unsere Einschätzung der Musik irgendwie doch schon positiv vorjustiert.
Beides scheinen mir jedenfalls The Gaslight Anthem aus New Jersey im Gepäck zu haben, und die betreffende Liedzeile hat sich in diesem Fall sogar recht drastisch in mein Dasein gedrängt:
In der Nacht zum Sonntag überfiel mich ein derzeit offenbar grassierender Virus, der sich u.a. durch eine ungemein effektive, minutenschnelle Radikalentleerung sämtlicher Magen- und Darmvorräte auszeichnet. Und was ich Samstag Nacht, da ich Viren gegenüber eigentlich recht standfest zu sein glaubte, noch für eine völlig überzogene Reaktion meines Körpers auf die paar Apfelweine, die ich zuvor zu mir genommen hatte, hielt, macht zwar schlank, fühlt sich aber im Moment des Geschehens doch eher wie ein Vorbote des herannahenden Endes einer armseligen Hedonistenexistenz an.
Woraufhin sie mir schlagartig wieder in den Sinn kam, die goldene Zeile:

„Young boys, young girls,
ain’t supposed to die on a Saturday night.“

aus The Gaslight Anthems schöner Single The 59 Sound.

Zu Beginn des Jahres 2008 hatte ich ja eine pophistorische Prophezeiung gewagt, die sich zugegebenermaßen als ziemlicher Schuss in den Ofen gemausert hat. Zwar laufen MGMT recht verlässlich an jedem guten Ausgehabend, aber meistens bin ich dann doch der einzige, der wirklich gerührt dazu tanzt. Ich gebe aber nicht auf, und deshalb voraussage ich jetzt schon mal für 2009: The 59 Sound wird mit Sicherheit zumindest eine Standardnummer in der Indie-Disko Ihrer Wahl werden.
Und ja, auch über die Qualität dieser Prognose werde ich beizeiten ehrlich Rechenschaft ablegen.
Beachten Sie darüber hinaus: Mindestens ein Mal im Jahr wird hier auch über Bands geschrieben, die nicht dem Vereinigten Königreich entsprungen sind…

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